Libyen hat vor, den größten Ammoniakproduzenten der Ukraine, die Odessa Port Plant (OPP) bzw. Odesskij priportovzj zavod (OPZ) zu übernehmen. Das geht aus der Erklärung des Ministerpräsidenten Libyens Al-Baghdadi Ali al-Mahmudi hervor, die er auf der 5. Tagung des ukrainisch-libysches Ausschusses für Zusammenarbeit abgab. Nach seinen Angaben beabsichtigt Libyen sich bei der Privatisierung der bisher staatlichen OPP zu beteiligen. Die Entscheidung über den neuen Besitzer von OPP soll am 29. September 2009 fallen. Der Startpreis für 99,657 Prozent der Aktien beträgt derzeit umgerechnet rund 520 Millionen US-Dollar.
OPP ist der viertgrößte Ammoniakproduzent der Ukraine und steckt derzeit tief in der Wirtschaftskrise. Aufgrund des höheren Erdgaspreises, den die Ukraine derzeit zu zahlen hat, mit rund 260 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter Gas, ist eine Produktion wirtschaftlich schwieriger geworden, so der Direktor von OPP, Valery Gorbatko, am 5. Mai 2009 gegenüber dem österreichischen Wirtschaftsblatt. Der weltweit größte Produzent von Mineraldüngern, die norwegische Yara habe bereits mehrfach versucht, bei OPP einzusteigen. Entsprechende Privatisierungsvorhaben scheiterte bisher an der Politik der Ukraine.
Al-Baghdadi Ali al-Mahmudi sprach am 20. Juli 2009 auch mit der Premierministerin Julija Tymoschenko in Kiew über die wirtschaftlichen Beziehungen beider Staaten.