Die staatliche libysche Gesundheitsbehörde in Libyen gab eine offizielle Statistik zum Gesundheitswesen bekannt. Danach gibt es 10.230 Ärzte in Libyen, davon 1.618 aus dem Ausland. Das entspricht 17 Ärzte auf je 10.000 Bürger.
Weiter wird berichtet, dass im Krankenhausbereich rund 96 Einrichtungen über 20.289 Betten verfügen, davon 25 Spezialbereiche. Außerdem existieren 1.355 Gesundheitszentren.
Allerdings ist diese Statistik sehr positiv, die Realität der libyschen Gesundheitswesen ist nach einem Bericht der WHO von 2007 weitaus kritischer. So gibt Libyen weitaus weniger Geld für die Gesundheitsversorgung im Land aus als seine Nachbarstaaten, zuletzt rund 3,3 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP).
Bei der Kaufkraft bereinigt um Währungsdifferenzen investiert Libyen jährlich rund 222 US-Dollar je Bürger. Zudem würden jährlich rund 60 Millionen libysche Dinar (LD)für die medizinische Behandlung von libyschen Staatsangehörigen im Ausland (u.a. Tunesien, Jordanien und Ägypten) ausgegeben. Trotz garantiert kostenloser medizinischer Versorgung entscheiden sich viele Libyer auch zur Behandlung in privatgeführten medizinischen Einrichtungen, um trotz der anfallenden Kosten ein höheres Maß an Serviceleistungen zu erhalten.
Die WHO bemängelte zuletzt auch die fehlende ausgewogene Gesundheitspolitik udn die Qualität der Versorgung im Land, wo auch durch fehlende Leitlinien für die richtigen Verhältnisse in einigen Regionen (bspw. Misurata) proportional mehr Ärzte pro Einwohner sich niedergelassen haben als in anderen Regionen.