Im südlichen Mittelmeer nahe der libyschen Küsten sind nach einer Meldung der ägyptischen Nachrichtenagentur Mena drei mit Flüchtlingen überfüllte Boote bei heftigen Winden gesunken.
Bis zum Nachmittag am 31. März 2009 wurden 21 Tote und 23 Überlebende geborgen. Nach Informationen der libyschen Küstenwache war ein Schiff mit rund 250 Migranten, darunter zahlreiche Ägypter von Sid Belal Janzar bei Tripolis in Richtung Sizilien ausgelaufen und nach drei Stunden gesunken. Über die anderen gesunkenen Boote gab es keine Informationen. Offenbar konnte aber ein viertes Schiff aus der Seenot gerettet werden. Von einer Ölplattform war die Position des Bootes mit 350 Insassen an ein italienisches Schiff, das für die Versorgung mehrerer Bohrinseln vor der libyschen Küste zuständig ist, gefunkt worden. Das Holzboot, in dem die afrikanischen Flüchtlinge zusammengepfercht waren, konnte vom italienischen Schiff in 15 Stunden unter Aufsicht der libyschen Küstenwache nach Tripolis geschleppt werden. Antonio Guiterres, UN-Hochkommissar für Flüchtlingswesen, äußerte "tiefe Trauer" über die Tragödie: "Immer mehr Menschen sind auf der Flucht und die Barrieren, die sie zu überwinden haben, werden immer massiver." Guiterres verwies darauf, dass viele der Flüchtlinge aus Kriegsgebieten stammten: "75 Prozent aller in Lampedusa gelandeten Flüchtlinge haben um politisches Asyl angesucht." Allein 2008 sind über 530 Menschen in den italienischen und maltesischen Gewässern ums Leben gekommen, schätzt das Büro des Flüchtlingswerks UNHCR in Rom. Insgesamt sollen dort rund 10.000 Menschen umgekommen sein. "Das Mittelmeer ist ein Grab für Migranten geworden" , sagte der Spitzenpolitiker der italienischen Partei der Grünen, Angelo Bonelli. Wegen der schweren Wirtschaftskrise erwartet die Europäische Union mehr Armutsflüchtlinge aus Afrika, erklärte der Sprecher von EU-Kommissar Jacques Barrot in Brüssel. Schon seit 2007 erlebe die EU eine zunehmende Einwanderung über das Mittelmeer. Man versuche, das mit strengeren Kontrollen zu verhindern. Seit dem 30. März 2009 sind unterdessen an der sizilianischen Küste drei Boote mit fast 300 Migranten gelandet. Ein weiteres Schiff mit 220 Insassen erreichte die italienische Insel Lampedusa, dessen Aufnahmelager erneut überfüllt ist. Italiens Innenminister Roberto Maroni kündigte an, der Flüchtlingsstrom werde ab 15. Mai 2009 zum Erliegen kommen. An diesem Tag sollen mit Inkrafttreten des bilateralen Abkommens die gemeinsamen Patrouillenfahrten vor der libyschen Küste beginnen. Nach Aussagen der italienischen Küstenwacht versuchen immer mehr Flüchtlingsboote, die sizilianische Südküste zu erreichen.