28 Dezember 2008

Italien fordert im Kampf gegen illegale Einwanderung mehr Hilfe von Libyen

Die Flüchtlingswelle nach Süditalien sorgt für diplomatische Verstimmung zwischen Italien und Libyen. In den vergangenen Tagen waren rund 1.700 Flüchtlinge auf der Insel Lampedusa gelandet, die meisten von ihnen Afrikaner. Erst am 27. Dezember 2008 griff die italienische Küstenwache ein Schiff mit mehr als 200 Migranten an Bord auf und eskortierte es zum Hafen. Das Aufnahmezentrum in Lampedusa ist bereits hoffnungslos überfüllt, da es nur über 700 Betten verfügt.

Die meisten Einwanderer kommen mit kleinen Booten aus Libyen – weshalb Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi und der libysche Staatschef Muammar al Gaddafi im August 2008 eine stärkere Zusammenarbeit im Kampf gegen illegale Einwanderung vereinbart hatten. Italien versprach Libyen im Gegenzug eine Milliardenentschädigung, um das Unrecht während der Kolonialzeit zu sühnen. Nun scheint dieses so genannte “Freundschaftsabkommen” brüchig zu werden. Italiens Innenminister Franco Frattini forderte Libyen auf, die Kontrollen entlang der Küste zu verstärken und gemeinsame Seepatrouillen zu ermöglichen, um die Zahl der illegalen Migranten einzudämmen.

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