Die vorübergehende Festnahme von Hannibal Gaddafi, einem Sohn des libyschen Revolutionsführers Muammar el Gaddafi, hat schwerwiegende Folgen für die Schweizer Wirtschaft. Libyen kündigte gestern an, seine Öllieferungen an die Schweiz "bald" einzustellen. Das teilte die staatliche libysche Schifffahrtsgesellschaft mit.
Libyen ist mit einem geschätzten Marktanteil von knapp 50 Prozent der wichtigste Rohöllieferant der Schweiz. Zudem gehört die Raffinerie in Collombey der Gesellschaft Tamoil, die vom libyschen Staat kontrolliert wird. Tamoil unterhält außerdem rund 320 Tankstellen in der Schweiz.
Auch für die in Libyen tätigen Schweizer wird die Lage schwieriger. Die libyschen Büros von Schweizer Firmen sind am 23. Juli 2008 geschlossen geblieben. Zwei Schweizer sind seit Samstag in Polizeigewahrsam. Die Fluggesellschaft Swiss musste bereits ihre Flüge nach Libyen reduzieren.
Hintergrund der Causa: Hannibal Gaddafi und seine hochschwangere Ehefrau Aline Gaddafi sind in Genf wegen Körperverletzung, Drohung sowie Nötigung zweier Hausangestellter angeklagt. Sie waren in einem Fünf-Sterne-Hotel festgenommen und nach zwei Nächten in Polizeihaft gegen Kaution freigelassen worden - und reisten sofort ab. Beide bestreiten die Vorwürfe. Aline Gaddafi ist im neunten Monat schwanger und wollte in Genf ihr Kind zur Welt bringen.
24 Juli 2008
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