01 Oktober 2003

Interpol fordert von den USA eine Aufhebung der Exportkontrollen für Sicherheitssoftware auch nach Libyen

Stanley Morris, der Programmdirektor des neuen Interpol-Datennetzes I-24/7 erklärte, Syrien, Libyen, Kuba, Sudan und auch der Irak benötigen ein sicheres durch Verschlüsselungs-Algorithmen geschütztes Kommunikationsnetz. Dies sei dringend notwenig zur Bekämpfung von Verbrechen und im Kampf gegen den Terrorismus, sagte Morris auf der Jahrskonferenz in Benidorm, Spanien. Der Zugang aller 181 Mitgliedsstaaten zum neuen Datennetz von Interpol muß gewährleistet sein.

Die US-Beschränkungen für den sogenannten Triple-DES-Data Encryption Standard behindern aber viele Staaten eine Anbindung an das Datennetz. Bislang erst 78 von 181 Staaten. Das auf das Internet basierende I-24/7 Netzwerk ermöglicht den weltweiten Polizeibehörden einen Zugriff auf Fotos, Fingerabdrücken, DNA-Analysen und detaillierten Personendaten u.a. auch zur Überprüfung von Pässen bzw. gestohlenen Pässen. Ein Polizeioffizier auf der Pazifikinsel Tonga hätte somit den gleichen Zugriff auf die Datenbank von Interpol wie ein Polizist in Europa.

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