06 September 2009

Britischer Justizminister Straw bestätigt die Freilassung des Lockerbie-Attentäters spielte eine wichtige Rolle bei den Handelsbeziehungen zu Libyen

In einem Zeitungsinterview gegenüber der britischen "Daily Telegraph" (Ausgabe 5. September 2009) hat der britische Justizminister Jack Straw eingeräumt, dass Handelsfragen bei der Freilassung des libyschen Lockerbie-Attentäters Abdel Basset al-Megrahi eine sehr große Rolle gespielt haben und bedauere das nicht. Er selbst habe seinen ursprünglichen Widerstand gegen die Einbeziehung Megrahis aufgegeben, schließlich sei der Lockerbie-Attentäter aber nicht Teil eines Abkommens geworden. Straw betonte, dass die Verhandlungen mit Libyen politisch vernünftig gewesen seien. "Libyen war ein Schurkenstaat. Wir wollten es zurückholen in die Gemeinschaft", so der Justizminister. Die Freilassung soll den Weg für einen Vertrag zur Ölförderung des BP-Konzerns und Libyen geebnet haben.

Premierminister Gordon Brown hat wiederholt dementiert, dass Wirtschaftsfrage bei der Freilassung des Lockerbie-Attentäters eine Rolle gespielt hätten.