31 August 2009

Sondergipfel der Afrikanischen Union in Tripolis vor dem 40. Jahrestag der Revolution in Libyen

In der libyschen Hauptstadt Tripolis kommen am 31. august 2009 die Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU) zu einem außerordentlichen Gipfeltreffen zusammen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die zahlreichen gewalttätigen Konflikte auf dem Kontinent u.a. in Darfur im Sudan und in Somalia sowie die Suche nach einer einheitlichen Linie der 53 Mitgliedsstaaten für die im Dezember 2099 in Kopenhagen (Dänemark) anstehende internationale Klimakonferenz. Es wird erwartet, dass die AU bei der Klimakonferenz von den Industriestaaten milliardenhohe Entschädigungen für die Klimaschäden fordern wird.

Libyens Revolutionsführer Muammar el Gaddafi und derzeitiger Präsident der Afrikanischen Union, hatte bereits im Juli 2009 ein Gipfeltreffen vorgeschlagen, das damit einen Tag vor den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Revolution in Libyen stattfindet.

Auf dem Gipfeltreffen hat Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi am 31. August 2009 zur Schließung aller israelischen Botschaften auf dem afrikanischen Kontinent aufgerufen und dem Land vorgeworfen "hinter allen Konflikten in Afrika" zu stehen. Schuld an der Gewalt in Afrika sei die Einmischung "ausländischer Mächte", die die Ressourcen des Kontinents plündern wollten, sagte Gaddafi. Vor allem Israel schüre Konflikte.

An dem Gipfel in Libyen nimmt auch der sudanesische Präsident Omar al-Bashir teil. Gegen al-Bashir hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag einen Internationalen Haftbefehl erlassen, weil in der Krisenregion Darfur seit 2003 nach Schätzungen der Vereinten Nationen über 300.000 Menschen gewaltsam umgekommen sind.

Die Präsidenten von Nigeria, Südafrika und Senegal sagten ihre Teilnahme an dem AU-Sondergipfel in Libyen unterdessen ab.