20 August 2009

Lockerbie-Attentäter al-Megrahi wird in Tripolis bejubelt

Der Libyer Abdel Bassit Ali Mohammed al-Megrahi wurde Dank einer Begnadigung frühzeitig aus der Greenock-Haftanstalt bei Glasgow entlassen. US-Präsident Barack Obama kritisierte die Freilassung. "Wir waren dagegen und wir glauben, es war ein Fehler", sagte Obama in einem Rundfunkinterview und forderte vergeblich ihn unter Hausarrest zu stellen. Al-Megrahi flog mit einem Airbus A300 der Afriqiyah Airways im Beisein von Saif al-Islam al-Gaddafi am 20. August 2009 nach Tripolis. Bei der Ankunft am Flughafen Mitiga wurde al-Megrahi von zahlreichen Menschen mit schottischen und libyschen Flaggen bejubelt und feierten ihn als Helden.

Der ehemalige Agent des libyschen Nachrichtendienstes wurde 2000 wegen des Terroranschlags auf ein US-Passagierflugzeug über dem schottischen Lockerbie im Dezember 1988 von einem schottischen Gericht in den Niederlanden verurteilt. Bei dem Anschlag starben 270 Menschen, darunter 189 US-Amerikaner.

Der schottische Justizminister Kenny MacAskill hatte vor der Freilassung an den schlimmsten Terroranschlag in der Geschichte Großbritanniens erinnert: "Er zeigte kein Mitleid mit den Opfern", sagte er mit Blick auf Mikrahi. Und viele Wunden, die er den Familien der Opfer zugefügt habe, würden nie verheilen. "Daher werden viele mit meiner Entscheidung nicht einverstanden sein." Aber die Krankheit sei "unheilbar", Mikrahi stehe nun vor der "Strafe einer höheren Gewalt": "Er wird bald sterben".

Der verurteilte Attentäter selbst beteuerte in einer Stellungnahme seine Unschuld, sprach den Hinterbliebenen der Opfer sein Mitgefühl aus und nannte seine Verurteilung wegen des Terroranschlags eine "Schande".