11 August 2009

Libysche NOC ist zusammen mit der indischen Essar Oil an einer Übernahme der zweitgrößten britischen Ölraffinerie interessiert

Das weltweit größte Energie-Unternehmen, die Royal Dutch Shell, plant offenbar den Verkauf der zweitgrößten britischen Ölraffinerie Stanlow (800 Mitarbeiter) in der Nähe von Ellesmere Port in Cheshire. Die Raffinerie verarbeitet seit 60 Jahren Öl und ist für rund 20 Prozent der britischen Benzin-Produktion verantwortlich.

Die libyschen National Oil Corporation (NOC) in Partnerschaft mit der indischen Essar Group (mit der Tochtergesellschaft Essar Oil) gehören nach Medienberichten ebenfalls zu den potentiellen Käufer der Anlage in Großbritannien, die zusammen mit zwei weiteren kleineren Shell-Raffinerien in Deutschland mit Jahreskapazitäten von 4,6 Millionen (in Heide; 480 Mitarbeiter) und 5,5 Millionen (in Hamburg; 570 Beschäftigte) Tonnen Öl, versteigert werden sollen. Weitere potentielle Interessenten sind die US-amerikanische Valero Energy Corporation und ein Investmentunternehmen, dass von der saudischen Königsfamilie kontrolliert wird.

Aufgrund der Weltwirtschaftskrise und der Überkapazitäten will Shell Raffineriekapazitäten und Personal abbauen. Im 2. Quartal erzielte der Shell-Konzern einen Gewinn von nur noch 1,4 Milliarden GBP (ca. 1,6 Milliarden Euro) gegenüber dem Vorjahrszeitraum mit 22 Milliarden GBP.