Die US-Behörden haben dem Antrag des libyschen Revolutionsführers Muammar al Gaddafi und zugleich des Präsidenten der Afrikanischen Union (AU) nicht stattgegeben, während der Tagung der Vollversammlung der Vereinten Nationen am 23. September 2009 in der Stadt Englewood (Bergen County) im US-Bundesstaat New Jersey sein Beduinenzelt aufzubauen.
Wie der Amtssprecher des US-Aussenministeriums Ian Kelly bekanntgab, laufen weiterhin Verhandlungen über die Unterbringungsmöglichkeit während der UN-Tagung und sagte "wie auch früher festgestellt wurde, ist die Nutzung des Eigentums des Bundesstaates New Jersey während des bevorstehenden Besuchs unmöglich". Auch der Gouverneur von New Jersey, Jon Corzine, protestierte über den Plan Gaddafi in dem seit 1982 im Besitz des libyschen Staates befindlichen Anwesen in Englewood nur 19 km entfernt von Manhattan unterzubringen. Derzeit gibt es auch einen Streit über die laufenden Renovierungsarbeiten an dem Herrenhaus in Englewwod, die von der Baubehörde per einstweiliger Verfügung untersagt wurde.
Auch die Bewohner des Ortes wünschen keinen Besuch Gaddafis, da 38 Einwohner im Dezember 1988 Opfer des Lockerbie-Anschlags vom Dezember 1988 wurden. Der Lockerbie-Attentäter Abdel Bassit Ali Mohammed al-Megrahi wurde trotz Kritik aus den USA begnadigt und bei seiner Rückkehr aus britischer Haft am 22. August 2009 in Tripolis überschwenglich gefeiert, was zu weiteren Verstimmungen zwischen den USA und Libyen führte.
Der Sprecher der libyschen Vertretung bei den Vereinten Nationen, Gebreel Ahmed und die Sprecherin der libyschen Botschaft in Washington, Nicole DiCocco, lehnten gegenüber der Presse hierzu eine Stellungnahme ab.