Der libysche Revolutionsführer und derzeitiger Präsident der Afrikanischen Union (AU), Muammar al Gaddafi, ist zu einem historischen Besuch in Italien eingetroffen. Gaddafi wurde am Militärflughafen Rom-Ciampino vom italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi empfangen. Gaddafi traf etwas verspätet in Rom ein und hatte an seiner Paradeuniform ein provokantes Bild geheftet, dass den während der Kolonialzeit von Italienern gefangengenommenen Widerstandskämpfer Omar al Muktar zeigt.
Seine 300-köpfige Delegation bezieht in der italienischen Hauptstadt den prächtigen Palast Villa Doria Pamphila aus dem 17. Jahrhundert und im Garten wurde auch traditionell ein Beduinenzelt aufgebaut. Während seines dreitägigen Aufenthalts will Gaddafi neben Silvio Berlusconi auch den italienischen Staatschef Giorgio Napolitano, die Präsidenten beider Parlamentskammern Renato Schifani und Gianfranco Fini sowie Unternehmenschefs und Wirtschaftsvertreter treffen. Ebenso wurde eine gemeinsame Pressekonferenz Gaddafis mit Berlusconi angekündigt. Zu dem umfangreichen Programm Gaddafis gehört auch eine Rede vor dem italienischen Senat und ein Auftritt an der traditionsreichen Sapienza Universität in Rom.