Revolutionsführer Muammar al Gaddafi hat am 15. Juni 2009 drei in Marokko erscheinende Zeitungen wegen Diffamierungen seiner Person auf insgesamt 7,3 Millionen Euro Schadenersatz verklagt - jede Zeitung in Streithöhe von 2,4 Millionen Euro. Gaddafi wirft den Zeitungen Al Jarida Al Aoula, Al Ahdath Al Maghribia und Al Massae vor, seine "Würde als Staatsoberhaupt" Libyens beschädigt zu haben.
Anwälte der Zeitungen hingegen, darunter Abderrahim Jamai erklärten, dass die Klage nicht der libyschen Verfassung entspricht, da er in dieser nicht als Staatsoberhaupt, sondern als "Revolutionsführer" bezeichnet wird. "Ich bleibe bei meiner Aussage, Libyen ist seit 40 Jahren eine Diktatur", sagte der marokkanische Journalist Ali Anouzla in der Gerichtsverhandlung in Casablanca. Der Prozess wurde auf den 22. Juni 2009 vertagt, um den Verteidigern mehr Zeit für die Vorbereitung ihrer Plädoyers zu geben.