Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, wurde der 41jährige ägyptische Kopte Girgis Massoud Hanna von Beamten der libyschen Staatssicherheit verhaftet. Grund der Festnahme sei Hannas "christliche Missionierung" durch christlich-spirituelle Website-Inhalte im Internet. Dr. Naguib Gibraeel, Präsident der Ägyptischen Union of Human Rights Organizations (EUHRO), Rechtsanwalt und selbst Kopte, verurteilt das Vorgehen der libyschen Behörden als eklatanten Verstoß gegen die Glaubensfreiheit.
Dr. Naguib Gibraeel erklärt weiterhin, dass es sich bei Girgis Massoud Hannas Verhaftung offensichtlich um ein Komplott handelt. Der muslimische Ägypter Saad el-Din Saad, der gemeinsam mit Hanna ein Öl-Recycling-Unternehmen führt, habe der libyschen Staatssicherheit einen Hinweis gegeben, damit Hanna zurück nach Ägypten ausgewiesen wird. Er hoffte, seinen Partner so los zu werden, um das Unternehmen allein leiten zu können.
Das ägyptische Ministerium für Außenpolitik sowie der ägyptische Botschafter in Libyen sind über das restriktive Vorgehen gegen Herrn Hanna informiert.
Die IGFM appelliert an die ägyptische Regierung, sich für Hannas Freilassung einzusetzen. Unabhängig von seiner Religion ist Girgis Massoud Hanna ägyptischer Staatsbürger. Seine Verhaftung ist eine eklatante Verletzung internationaler Abkommen, die Libyen in der Vergangenheit ratifiziert hat, so die IGFM. Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsgesellschaft appelliert ebenfalls an den libyschen Präsidenten Gaddafi, die umgehende Freilassung Girgis Masoud Hanna zu veranlassen.