In der Nacht zum Samstag, 10. Januar 2009 sind fast 500 Bootsflüchtlinge auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa eingetroffen. Die italienische Küstenwache hatte die insgesamt 326 Menschen kurz nach Mitternacht etwa 60 Seemeilen von der Insel entfernt auf einem treibenden Boot entdeckt. Wenige Stunden später strandete ein zweites Boot mit 159 Personen an Bord auf der Insel.
Jedes Jahr machen sich Zehntausende Menschen von Afrika aus per Boot auf den Weg nach Europa. Der Großteil von ihnen fährt in nicht hochseetauglichen Booten über das Mittelmeer, weswegen immer wieder Menschen ums Leben kommen. Viele, die die gefährliche Überfahrt schaffen, landen auf der Insel Lampedusa, die rund 200 Kilometer südlich von Sizilien liegt.
Im Mai 2009 wollen sich die Innen- und Justizminister der G-8-Länder auf Lampedusa treffen, um sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. "Wir wollen den Ministern der anderen Länder klarmachen, was es heißt, mit dem Phänomen der illegalen Einwanderung zusammenzuleben", sagte Robert Maroni. Er kündigte außerdem an, sich bereits in der kommenden Woche mit seinen Kollegen aus Malta, Zypern und Griechenland treffen zu wollen, um über ein gemeinsames Vorgehen zu beraten