20 September 2005

OPEC: Zwei Millionen Fass sollen pro Tag zusätzlich auf den Markt

Das Ministerkomitee der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) tagen zur Zeit in Wien.

Schon vor der Konferenz plädierte das Komitee – ihm gehören der Iran, Kuwait, Nigeria und das OPEC-Generalsekretariat an – für eine Ausweitung der geförderten Ölmenge um zwei Millionen Fass (ein Fass umfasst 159 Liter) pro Tag, sofern Bedarf besteht.

Das entspreche jener Menge, welche die OEPC gerade noch zusätzlich produzieren könne, meinte der nigerianische Vertreter im Komitee, Edmund Daukoru, nach ersten Beratungen. Derzeit fördert die OPEC 28 Millionen Fass Öl pro Tag. Das Kartell wird am 20. September 2005 über eine mögliche weitere Öffnung der Förderhähne beraten.

Eine Erhöhung der Förderung, hatte der kuwaitische Energieminister Scheich Ahmed Fahad Al-Ahmed Al Sabah, schon einen Tag zuvor vorgeschlagen. Dies sei trotz eines derzeitigen Überangebots auf dem Markt zwecks Preisstabilisierung notwendig. Auf diese Weise könne die Nachfrage getestet und der Preis abgekühlt werden.

Als weitere Gründe für die Steigerung gelten die Folgen des Hurrikans "Katrina" an der amerikanischen Golfküste und die üblicherweise erhöhte Nachfrage in der Wintersaison.
Doch nicht alle Erdölminister teilen diese Auffassung. So spricht sich der libysche Ölminister Fathi Hamed bin Schatwan in Tripolis gegen einen solchen Schritt aus. Denn Schuld am hohen Preis seien die fehlenden Raffinierie-Kapazitäten. Auch war am Wochenende lediglich von einer Erhöhung um maximal 0,5 bis 1 Million Fass pro Tag die Rede gewesen.

Der Ölpreis ist am 19. September 2005 wieder kräftig gestiegen. Der Wirbelsturm "Rita" bei Florida hatte den Ölpreis in New York zu Wochenbeginn auf mehr als 67 Dollar getrieben. In London erhöhte sich der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent um 1,5 auf 63,32 US-Dollar je Fass .

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