Das OPEC-Förderkartell will seine Produktion um zwei Millionen Barrel pro Tag erhöhen. Das soll auf dem nächsten Treffen der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) am 19. September 2005 in Wien bekannt gegeben werden, sagte OPEC-Generalsekretär Adnan Schihab al-Din dem deutschen Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
"Wir von der OPEC sind keinesfalls an Rekordpreisen interessiert. Niemand soll in eine Rezession schlittern". Eine Energiekrise sei trotz des Hurrikans "Katrina" im Golf von Mexiko abgewendet, der Erdölpreis werde wieder fallen. "Die Verbraucher haben keinen Grund zur Panik."
Schihab erhob Vorwürfe gegen gierige Multis, Spekulanten und die ineffiziente Energienutzung der USA. "Es gibt Geschäftemacher, die skrupellos auf Energie-Engpässe durch Katastrophen, Krieg und Terror setzen. Sie sind gegenwärtig für etwa 10 bis 15 Prozent des Ölpreises verantwortlich", sagte Schihab. Gegen spekulative Termingeschäfte sei die OPEC machtlos, deshalb wären Regulationsmechanismen für solche Deals sicher wünschenswert. Die Preise für Erdöl seien derzeit jedenfalls zu hoch, sagte der OPEC-Chef.
Nach Einschätzung von Experten werden die Energiepreise dennoch hoch bleiben. Gegenwärtig fördern die Mitgliedsländer der OPEC mehr als 30 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag. Ob sich diese Förderung noch nennenswert steigern lässt, ist umstritten. Lediglich Saudi-Arabien soll noch über freie Förderkapazitäten verfügen, während die anderen OPEC-Länder bereits an ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten. "Bei den Rohölpreisen erwarte ich wenig Änderung, sie dürften bis Ende des Jahres hoch bleiben", sagte Klaus Matthies vom Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archiv.
11 September 2005
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