04 September 2005

Libyen hat anlässlich des 36. Jahrestages der Machtergreifung von Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi 1.675 Gefangene begnadigt

Darunter seien auch 500 ausländische Kriminelle, sagte ein Mitarbeiter des Justizministeriums am 3. September 2005. Zu ihrer Nationalität machte er keine Angaben.

In Libyen werden jedes Jahr zu den Revolutionsfeierlichkeiten Gefangene begnadigt, die die Hälfte ihrer Strafe abgesessen haben. Dabei geht es zumeist um Verurteilungen wegen kleinerer Straftaten. Gaddafis Sohn Saif el Islam Gaddafi hatte im August 2005 zudem die Freilassung von 131 politischen Gefangenen angekündigt.

Die fünf bulgarischen Krankenschwestern und der palästinensische Arzt, die in Libyen von einem Gericht zum Tode verurteilt wurden, sind nicht unter den Freigelassenen. Ihnen wird vorgeworfen, 426 Kinder in der Kinderklinik in Bengasi vorsätzlich mit dem HI-Virus infiziert zu haben, der die Immunschwäche-Krankheit Aids auslöst.
Die Bulgarinnen sitzen seit 1999 im Gefängnis. Sie haben erklärt, ihnen seien unter Folter Geständnisse abgepresst worden. Das Oberste Gericht Libyens will im November 2005 über die Berufung gegen die Todesurteile entscheiden.


Quelle: APA, Reuters

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