13 Juni 2003
Europäische Unternehmen zeigen Interesse an libysches Eisenbahnprojekt
Französische, deutsche, spanische, italienische und britische Stahlhersteller sowie ein polnisches und ein ukrainisches Unternehmen haben Anfang 2003 für die Bereitstellung von 100.000 t Schienen bei der Ausschreibung in Libyen mitgeboten, mit denen die 191 km lange Strecke zwischen Ras Ajdir an der tunesischen Grenze und der libyschen Hauptstadt Tripolis in der ersten Phase eines großen libyschen Eisenbahnprojekts gebaut werden soll. Die Gesamtstrecke soll die gesamt libysche Mittelmeerküste abdecken (2178 km) und damit die noch bestehende Eisenbahnlücke zwischen Marokko und Ägypten füllen. Eine zweite Strecke soll die Große Syrte mit der Oase Sabha verbinden (992 km). Das gesamte Streckennetz soll 3170 km und 96 Bahnhöfe umfassen. Für die Anfangsstrecke Ras Ajdir-Tripoli sollen 20 Lokomotiven, 62 Personen- und 485 Güterwaggons bereitgestellt werden. Den Zuschlag für den Baukontrakt hat bereits im Jahr 2000 die China Civil Engineering Construction erhalten. Die Betonschwellen werden in Libyen in einer Fabrik bei Al Khums hergestellt, die die deutsche Walter Bau errichten soll und die ebenfalls Schienenanschluss erhalten wird. Die Pläne zum Bau eines Schienennetzes in Libyen gehen auf das Jahr 1992 zurück. Libyen erhofft sich von dem Projekt eine Verbesserung der Infrastruktur, eine bessere Anbindung des innerafrikanischen Kontinents an die libyschen Häfen und eine Belebung des Import- und Exportwarenverkehrs.