Nach Angaben der britischen Zeitung "Daily Telegraph" haben 4 bis 14 Mitglieder der Special Air Service (SAS), eine Spezialeinheit der British Army, libysche Soldaten in Methoden der Terrorabwehr trainiert. Die Libyer seien in den vergangenen sechs Monaten unter anderem in der verdeckten Überwachung Verdächtiger geschult worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf SAS-Kreise. Das britische Aussenministerium, das zu Berichten über die SAS in der Regel nicht Stellung nimmt, erklärte laut der Zeitung "Daily Mail", es gebe im Bereich der Verteidigung derzeit eine Zusammenarbeit mit Libyen.
Die nicht näher benannte SAS-Quelle deutete dem "Telegraph"-Bericht zufolge an, die militärische Zusammenarbeit könnte in Verbindung stehen mit der kürzlichen Freilassung des Lockerbie-Attentäters Abdelbasset Ali Mohammed el Megrahi. Der an Protstatakrebs im Endstadium erkrankte Libyer, der als einziger Verdächtiger nach dem Bombenattentat von 1988 auf ein US-Passagierflugzeug über dem schottischen Lockerbie je verurteilt worden war, wurde im August 2009 aus humanitären Gründen aus schottischer Haft entlassen. Zudem herrsche in den Reihen der SAS Unbehagen darüber, die Truppen eines Landes ausbilden zu müssen, das jahrelang die irische paramilitärische und teils terroristische Irish Republican Army (IRA) mit Waffen ausgestattet habe, welche diese dann gegen britische Soldaten eingesetzt habe, hieß es weiter.
Der frühere SAS-Soldat Robin Horsfall sagte: "Es gibt eine lange Liste britischer Soldaten, die starben, weil Gaddafi den Terrorismus unterstützt hat."