24 Juli 2009

Politiker und Kantonsrat Baptiste Hurni kritisiert die Haltung von Muammar al Gaddafi gegenüber der Schweiz mit einem offenen Brief

In einen offenen Brief an den libyschen Revolutionsführer Muammar al Gaddafi kritisiert der Schweizer Politiker Baptiste Hurni die Geiselhaft von zwei Schweizer Bürgern in Libyen und die Äußerungen Gaddafis, der die Schweiz lieber aufgelöst sehe.

Hurni ist Mitglied im Kantonsrat des Kantons Neuenburg in der Westschweiz und der Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) und hat unter der Internetadresse kadhafi.ch ein eigenen Blog eingerichtet und fühlt sich von den verleumderischen Äußerungen des Revolutionsführers beleidigt.

In dem offenen Brief äußert er sich auch zu einer früheren Libyen-Reise, bei der er von Zollbeamten drei Tage lang festgehalten und verhört wurde. Dies aufgrund dessen Hurni eine Flasche Whisky, die sich in seinem Gepäck fand; illegal einführte, obwohl dies in Libyen ausdrücklich verboten ist. Von dem libyschen Zoll wurde er ausschließlich in arabischer Sprache befragt und musste entsprechende Protokolle unterschreiben.

Hurni meint, die Schweizer Bevölkerung habe genug von der schwachbrüstigen Haltung des Schweizerischen Bundesrates, der trotz der wiederholten Attacken des libyschen Regimes gegen die Schweiz keine Position beziehe. «Die Website kadhafi.ch soll eine Debatte anstossen, während die Schweizer Behörden die Affäre am liebsten totschweigen möchten. Die Seite soll einen Eindruck davon liefern, was das Volk darüber denkt», so Hurni. Jeder könne auf kadhafi.ch seinen Kommentar hinterlassen oder seinen Beitrag direkt an ihn schicken, und verspricht, nichts zu zensieren. «Wenn sich diese Website herumspricht, wird Bern reagieren müssen», ist Hurni überzeugt.