Die Organisation Erdöl-exportierender Länder (OPEC) hofft auf eine Wiederbelebung der Weltkonjunktur durch Asien. "In China und Indien tut sich wieder etwas, dort steigt die Nachfrage nach Öl", sagte OPEC-Generalsekretär Abdalla Salem El-Badri am 29. Mai 2009 vor Journalisten in Wien. Von Asien aus könnte sich die Besserung auch auf Nordamerika und Europa ausdehnen.
El-Badri warnte allerdings gleichzeitig schon vor zu viel Optimismus in der aktuellen Situation. "Wir müssen weiterhin vorsichtig sein". Die Anzeichen für eine Erholung seien noch zu schwach und brüchig. Genau aus diesem Grund hätten die OPEC-Mitgliedsstaaten bei ihrem Treffen in Wien den Beschluss gefasst, die OPEC-Förderung nicht noch weiter zu kürzen.
Grundsätzlich gebe es derzeit noch ein Überangebot auf den Welt-Ölmärkten, was eine weitere Förderkürzung nahelegt hätte. Reduzierte Fördermengen seien aber ein negatives Signal gewesen, das die ersten Anzeichen für eine Wiederbelebung der Weltkonjunktur geschwächt hätte. Seit dem Herbst 2008 hatte die OPEC ihre Tagesförderung um etwa 4 Millionen Barrel (159 Liter) gekürzt, was einem Rückgang von etwas 15 Prozent entspricht.
Grundsätzlich glaubt die OPEC daran, dass sich die wirtschaftliche Erholung langsam fortsetzen sollte. El-Badri zeigte sich deshalb optimistisch, dass die Rohölpreise langsam wieder steigen werden. Aktuell kostet ein Barrel gut 60 US-Dollar. Bis ENde 2009 sieht die OPEC ein Niveau von 70 bis 75 US-Dollar. Die Stimmung in den Ölförderländern habe sich grundsätzlich gebessert. "Bei unserem letzten Treffen im März 2009 waren alle tendenziell frustriert", sagte El-Badri. Jetzt mehrten sich die positiven Zeichen.