24 April 2009

Fotoausstellung zur libyschen Wüstenstadt Leptis Magna im Sandsteinmuseum in Havixbeck bei Münster

Viele Jahrhunderte lang schlummerte unter dem weißen Wüstensand die antike Großstadt Leptis Magna, knapp 100 Kilometer östlich von Tripolis im heutigen Libyen gelegen. Im Jahr 1911 wurde sie wiederentdeckt. Der Kampf gegen den Sand begann. Knapp fünf Prozent der Grundfläche der einstigen römischen Metropole sind erst ausgegraben. Experten fordern einen Stopp der Ausgrabungen, da die freigelegten Ruinen unter der salzhaltigen Luft starker Zersetzung preisgegeben sind. Im Jahr 1982 wurde der Ort von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Marianne Röhr aus Münster bereiste jüngst mit der Fotokamera im Gepäck den malerischen Ort. 42 ebenso malerische Fotos ihres Besuchs sind im Sandsteinmuseum in Havixbeck im Kreis Coesfeld in Westfalen zu sehen: „Leptis Magna – die weiße Stadt“. Mächtige Säulen von allein drei Markthallen zeugen von dem großen wirtschaftlichen Bedarf einer Stadt, in der bis zu 100.000 Menschen gelebt haben sollen. Spartanisch wirkt dagegen der schmucklose Ausgang des Theaters. Die Phönizier gründeten den Handelsstandort im 8. Jahrhundert vor Christus. Die Römer eroberten den Ort 46 v. Chr. und bauten ihn zum Handelszentrum für exotische Tiere aus Afrika aus. Vor allem Löwen und Elefanten wurden für die Zirkusspiele im ganzen Reich benötigt. Durch Nomadeneinfälle begann im dritten Jahrhundert n. Chr. der Niedergang bis zur Aufgabe im siebten Jahrhundert. Röhr lässt die Ruinen für sich sprechen. Im gleißenden Sonnenlicht stehen gewaltige Ansammlungen von Steinen, in denen gelebt und gearbeitet wurde. Leptis Magna ist bis heute ein Wunder römischer Baukunst und ein Magnet für Libyen-Reisende. Die Ausstellung ist bis zum 10. Mai 2009 zu bewundern.