Die russische Marine plant Nutzung von Marinestützpunkten im Jemen, in Libyen und in Syrien.
Schon "in einigen Jahren" werde Russland Stützpunkte in Sokotra im Jemen, im syrischen Tartus und in Tripolis in Libyen haben, berichtete die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass unter Berufung auf den Führungsstab der Seekriegsflotte. Das russische Verteidigungsministerium dementierte derartige Pläne, sie entsprächen weder der offiziellen Position des Ministeriums noch der Flotte, sagte Marinesprecher Igor Dygalo.
Wie Itar-Tass aus dem Marinestab erfuhr, sei "die politische Entscheidung in dieser Angelegenheit gefallen". Nun sei es lediglich eine Frage der Zeit, wann es so weit sei. Aber dass es die Stützpunkte geben werde, daran gebe es keinen Zweifel. "Anders ist die regelmäßige Anwesenheit unserer Kriegsmarine in entfernten Meeresregionen zum Schutz der nationalen Interessen Russlands vom ökonomischen und militär-technischen Standpunkt aus nicht zu lösen", zitierte die Agentur einen nicht namentlich genannten Vertreter der Marine.
Russland plane "ein Stützpunktsystem der Kriegsmarine in entfernten Gegenden", um existierende und potenzielle Bedrohungen für die Sicherheit des Landes "effektiv parieren" zu können, sagte der Marinevertreter. Der Stützpunkt auf der jemenitischen Insel Sokotra sei für den Schutz ziviler russischer Schiffe im Arabischen Meer und im Golf von Aden bestimmt. Die Marinebasen in Tartus und Tripolis hätten die Aufgabe, die explosive Lage im Nahen Osten zu kontrollieren und gegebenenfalls darauf zu reagieren, erklärte der Marinestabsoffizier.
Eine Vertiefung der genannten Häfen sei nicht erforderlich, sie seien ausreichend für Schiffe mit geringem Tiefgang, sagte er. Große Schiffe wie Kreuzer könnten auf Reede liegen oder andere Häfen nutzen. Welche das sein könnten, wurde nicht mitgeteilt. Allerdings müsse die gesamte Infrastruktur an Land repariert und gründlich erneuert werden. Der stellvertretende Generalstabschef der russischen Streitkräfte, Generaloberst Anatoli Nogowizyn, hatte zu Wochenbeginn mitgeteilt, dass der Generalstab das Vorhaben der Kriegsmarine unterstützt. Es sei allerdings noch zu früh, genaue geografische Orte zu nennen. Die Verhandlungen zu diesem Thema würden mit "Vertretern ausländischer Staaten" geführt, sagte Nogowizyn.