Der libysche Staat plant einen Anteil von bis zu 10 Prozent am italienischen Ölkonzern Eni zu erwerben, zitierten mehrere italienische Zeitungen den libyschen Botschafter in Rom, Hafed Gaddur. Der Einstieg würde nach dem Börsenschlusskurs der Eni-Aktien mehr als sechs Milliarden Euro kosten und Libyen nach dem italienischen Staat zum zweitgrößten Anteilseigner bei Eni machen. Darüber hinaus erwägt Libyen Gaddur zufolge weitere Investitionen in Italien.
"Wir denken an fünf bis sechs Transaktionen, die Telekommunitionsbranche ausgeschlossen", sagte der Botschafter der Wirtschaftszeitung "Il Sore 24 Ore" und beendete damit Spekulationen über einen Einstieg Libyens bei der Telecom Italia. Andere Zeitungen berichteten von vier bis fünf Investitionsvorhaben.
In einer gemeinsamen Erklärung des Büros von Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi und dem libyschen Energiefonds hatte es zuvor geheißen, Vorraussetzung für ein Engagement Libyens bei Eni sei das Einverständnis der italienischen Regierung. Italien hält 20,3 Prozent der Anteile an dem Konzern. Es bestünden zudem keine Absichten, sich in das Management des Unternehmens einzumischen, hieß es in der Erklärung weiter.
Italiens Außenminister Franco Frattini sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Libyen sei an Investitionen in seinem Land in den Bereichen Transport, Tourismus und Infrastruktur interessiert. Die libysche Regierung hat erst vor kurzem einen Anteil von fast fünf Prozent an der italienischen Bank UniCredit erworben. Eni besitzt Anteile an libyschen Ölfeldern und soll an Gemeinschaftsprojekten mit Libyen und der russischen Gazprom interessiert sein.
07 Dezember 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen