16 Dezember 2008

Der Libyer Idriss Boufayed durfte in die Schweiz ausreisen

Die libyschen Behörden haben dem Menschenrechtsaktivisten Idriss Boufayed erlaubt, sich in der Schweiz wegen seiner Krebserkrankung in Behandlung zu begeben. Der ehemalige politische Flüchtling und Assistenzarzt im Spital Sitten in der Schweiz war im Oktober 2008 aus der Haft entlassen worden.

Idriss Boufayed, war früher Generalsekretär der 2004 gegründeten "Nationalen Union für Reformen" in Libyen und konnte ab 11. Dezember 2008 Libyen verlassen, wo er bis 2006 bereits als anerkannter Flüchtling gelebt hatte. 2006 kehrte er in sein Heimatland zurück, nachdem ihm die libysche Botschaft in Bern zugesichert hatte, dass ihm von den Behörden keine Repressionen drohten.
Dennoch wurde Idriss Boufayed am 16. Februar 2007 festgenommen und in der Folge des "Versuchs, das politische System zu stürzen" und der "Kommunikation mit feindlichen Mächten" angeklagt. Am 10. Juni 2008 verurteilte ihn das libysche Staatssicherheitsgericht zu 25 Jahren Freiheitsentzug und wurde in das Ain Zara-Gefängnis in Tripolis inhaftiert.

Amnesty International ist der Auffassung, dass seine Verurteilung mit dem Aufruf zu einer friedlichen Demonstration zusammenhängt, den er zusammen mit drei anderen Männern im Internet veröffentlicht hatte. Idriss Boufayed hat in der Vergangenheit die libysche Regierung mehrmals öffentlich kritisiert. Am 10. Oktober 2008 entliessen ihn die Behörden aus humanitären Gründen. Sie verweigerten dem an Lungenkrebs erkrankten Arzt aber zu diesem Zeitpunkt aber die Ausreise in die Schweiz.

Keine Kommentare: