In der Atomschmuggel-Affäre um den St. Galler Ingenieur Urs Friedrich Tinner hat die Bundesanwaltschaft (BA) in der Schweiz am 12. September zwei weitere Männer in Untersuchungshaft genommen. Das sagte BA-Sprecher Hansjürg Mark Wiedmer auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Der Eidgenössische Untersuchungsrichter habe die Haft geprüft und sie bestätigt, sagte Wiedmer und wies darauf hin, dass die Bundesanwaltschaft zur Identität aller vom Verfahren Betroffenen keine Angaben mache. Er äusserte sich deshalb auch nicht zu Spekulationen, wonach es sich um Vater und Sohn des St. Galler Ingenieurs handelt.
Der mutmassliche Atomschmuggler war im Oktober in Deutschland festgenommen worden. Ende Mai 2005 wurde er an die Schweizer Behörden übergeben. Er wird verdächtigt, Libyens inzwischen aufgegebenes Atomprogramm unterstützt zu haben. Von 2001 bis 2003 soll er Libyen bei der Entwicklung von Gaszentrifugen zur Uran-Anreicherung geholfen haben.
Mit Gas-Ultrazentrifugen kann Uran für Atomwaffen angereichert werden. Die in Deutschland entwickelte Technologie wird als Staatsgeheimnis eingestuft. Libyen hatte seit Anfang der 80-er Jahre versucht, Atomwaffen herzustellen. Am 19. Dezember 2003 machte das Land diese Pläne öffentlich und gab das Programm auf.
Quelle: sda
10 September 2005
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