21 April 2003

15 arabische Staaten für eine Wiederbelebung des Handelsboykotts gegen Israel

Vertreter 15 arabischer Staaten haben am 21. April 2003 in Syrien viertägige Beratungen über eine Wiederbelebung des Boykotts von Unternehmen aufgenommen, die mit Israel Handel treiben. Der Generalkommissar des 1951 gegründeten Zentralen Boykottbüros sagte mit Blick auf den Irak-Krieg und die Eskalation im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern in seiner Eröffnungsrede in Damaskus, das Treffen finde in einer sehr komplizierten und heiklen Lage statt. Israel verweigere den Palästinensern nach wie vor ihre Rechte und verletze internationale Resolutionen, erklärte Ahmed Chasaa. Er rief die arabischen Staaten dazu auf, den Kampf der Palästinenser mit dem Boykott internationaler Unternehmen zu unterstützen. Bei den Beratungen geht es unter anderem um finanzielle Unterstützung der Palästinenser und die Erweiterung der Boykottliste von Unternehmen, die mit Israel in Geschäftsbeziehung stehen. Der Leiter des syrischen Regionalbüros, Mohammed el Adschami, sagte, der Boykott sei das einzige legitime Mittel, um der Aggression Israels gegen die Palästinenser zu begegnen. Er erklärte, dass die wirtschaftlichen Boykottmaßnahmen gegen Israel solange in Kraft bleiben müssten, bis Israel alle besetzten arabischen Gebiete geräumt habe und ein unabhängiger palästinensischer Staat mit der Hauptstadt Jerusalem geschaffen sei. Das einst mächtige Zentrale Boykottbüro, das von der Arabischen Liga finanziert wird, hat seit dem Friedensschluss Ägyptens und Jordaniens mit Israel an Bedeutung verloren. Diese beiden Staaten sowie Mauretanien, das ebenfalls mit Israel Frieden geschlossen hat, nehmen an der Tagung nicht teil. Die Boykottliste der Organisation umfasste einst mehr als 8.500 Namen von Firmen und Privatpersonen, darunter Coca-Cola und Filme der zum jüdischen Glauben konvertieren Schauspielerin Elizabeth Taylor.