27 September 2009

Muammar al Gaddafi schlägt auf dem Afrika-Südamerika-Gipfel in Venezuela eine Verteidigungsallianz nach dem Vorbild der NATO vor

Auf dem Afrika-Südamerika-Gipfeltreffen (Africa-South America Summit, ASA) auf der venezolanischen Karibik-Insel Margarita nahmen rund 30 Staats- und Regierungschef aus Afrika und Südamerika teil, darunter der libysche Revolutionsführer Muammar al Gaddafi. Gaddafi schlug bei dem ASA-Gipfel die Gründung einer Verteidigungsallianz nach dem Vorbild der NATO vor. Dies Bündnis solle auf den Süden der Welt ausgerichtet sein und keine "kriegerischen Absichten" haben. Die Teilnehmer des Gipfels sprachen sich auch für eine Reform der Vereinten Nationen aus, die den Ländern des Südens stärkeres Gewicht verleiht. Gaddafi kritisierte, der UN-Sicherheitsrat werde von den fünf Weltmächten (Vetomächte) beherrscht. Die Länder des Südens müssten um mehr Einfluss kämpfen, erklärte Gaddafi, der am 28. September mit Venezuelas Präsident Chávez in Caracas mehrere Kooperationsabkommen unterzeichnen will. Der nächste ASA-Gipfel soll zudem 2011 in Libyen stattfinden.

Am 26. September 2009 unterzeichneten während des Gipfels die Präsidenten von Venezuela, Argentinien, Bolivien, Brasilien, Ecuador, Paraguay, Uruguay und Venezuela ein Abkommen zur Gründung einer Banco del Sur (Bank des Südens) mit Sitz in Caracas. Nach Angaben des Präsidenten Venezuelas Hugo Chávez soll die Bank mit einem Startkapital von 20 Milliarden US-Dollar ausgestattet werden. Die Gründung der Bank war bereits 2007 in Buenos Aires auf den Weg gebracht worden. Das Geldinstitut soll den beteiligten Staaten mehr Unabhängigkeit von bestehenden Kreditgebern wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank geben und Programme zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung finanzieren. Chávez regte auf dem Gipfeltreffen auch die Gründung einer südamerikanisch-afrikanischen Bank mit dem Namen "Bancasa" an.