14 September 2009

Libyscher Staatsfonds Libyan Investment Authority will sich am österreichischen Baustoffkonzern Wienerberger beteiligen

Der 2006 gegründete libysche Staatsfonds Libyan Investment Authority (LIA) mit einem derzeitigen Gesamtvermögen von 44,7 Milliarden Euro, teilte am 14. September 2009 mit, sich bei einer Kapitalerhöhung mit 10 Prozent (11,8 Mio. Aktien) an den österreichischen Baustoffkonzern Wienerberger AG zu beteiligen. Vereinbart wurde auch das LIA, die im Rahmen der Kapitalerhöhung erworbenen Wienerberger Aktien innerhalb der nächsten 12 Monate nicht verkaufen kann, sofern die Beteiligung nach der Kapitalerhöhung zumindest 5 Prozent erreicht. Zusätzlich gibt es eine Regelung, dass der libysche Staatsfonds innerhalb der nächsten zwei Jahre ohne Zustimmung der Aktiengesellschaft nicht mehr als 15 Prozent am Grundkapital des Unternehmens erwirbt.

Die Mittel aus der Kapitalerhöhung werden wir in erster Linie zur Rückführung unserer Schulden verwenden und damit unsere Bilanz stärken. Dies erhöht nicht nur unseren finanziellen Handlungsspielraum und verschafft uns Zugang zu weiteren Finanzierungsquellen, sondern ermöglicht uns mittelfristig wieder ein besseres Rating anzustreben. Mit diesem wichtigen Schritt positionieren wir uns im Spitzenfeld unserer Industrie. Auch wenn die Talsohle der Krise noch nicht überwunden ist, haben wir mittels einer starken Kapitalstruktur die optimale Basis für eine wertschaffende Zukunft der Wienerberger gelegt", erklärt Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger die Gründe für die Kapitalerhöhung.

Zu Wienerberger mit einem Konzernumsatz 2008 von 2,43 Milliarden Euro, gehört auch die Tochtergesellschaft Wienerberger Ziegelindustrie GmbH, u.a. bekannt durch die weltweit eingesetzten POROTON Ziegelsysteme.

Zum libyschen LIA-Staatsfonds, der 2006 per Gesetz durch das Allgemeine Volkskomitee gegründet wurde, gehören derzeit auch die Libyan Arab Foreign Investment Company (LAFICO), die Libyan African Investment Portfolio (LAIP) und die Oilinvest Company. Laut dem Generaldirektor der LIA Muhammad Layas, sei man vor allem an weiteren Joint Ventures mit ausländischen Firmen interessiert.